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Deutscher Dom / Französischer Dom
Gendarmenmarkt
10117 Berlin
Unbenanntes Dokument
Der schönste Platz Europas. So wird der Gendarmenmarkt unterdessen wieder von vielen apostrophiert. Nach der Fertigstellung der modernen Randbebauung bietet sich das historische Ensemble von Schinkels Schauspielhaus mit seiner prachtvollen Freitreppe und den beiden flankierenden Domen (links der Deutsche, rechts der Französische) als ein freundliches, fast heiter-verspieltes Wohnzimmer. Die vielen Bistros ringsum werden zum Anlaufpunkt. Aber Deutscher Dom und Französischer Dom sind sprachlich irreführende Bezeichnungen. Denn Bischofssitze sind die beiden kleinen Kirchen hinter den baugleichen Türmen nicht. Aber der französische Begriff für Kuppel, "dôme", bewirkte diesen dauerhaften Irrglauben. In den Türmen sind zwei Ausstellungen etabliert. "Fragen an die deutsche Geschichte" (Deutscher Dom) und das Hugenotten-Museum (Französischer Dom).

Das weiße Schiller-Denkmal schlummerte jahrelang in einem Depot, ehe es (ohne rechten Bezug zum Umfeld) hier als Versatzstück seinen Platz fand. Weit eher hätte vielmehr die St. Hedwigskathedrale, nur wenige Minuten zu Fuß entfernt, die Berechtigung, ein Dom genannt zu werden. Sie ist Erzbischöfliche Residenz und zudem Amtssitz und Kirche eines Kardinals. Friedrich der Große hatte Knobelsdorff mit dem Entwurf für eine katholische Bischofskirche betraut; J. Boumann d. Ä. (1706 bis 1776) vollendete den Sakralbau, der zwischen 1747 und 1773 entstand und 1943 ausbrannte. Der auf tolerantes Miteinander streng bedachte König (in seinem Herzen ü-berzeugter Atheist...) wollte nach Eroberung des katholischen Schlesien seinen neuen Untertanen im protestantischen Berlin ein würdiges Gotteshaus schaffen. 1943 brannte die Kirche vollständig aus. Wiedererrichtet zwischen 1952 und 1963 ( Hans Schwippert ) mit erheblichen Abstrichen an der alten Pracht. Sehenswert die Krypta.