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Friedrich Schiller (1759-1805) Künstler und Kapazität Künstler und Kapazität Historie Berlin www.berlin-mitte.com
Friedrich Schiller (1759-1805)
Unter den Linden
10117 Berlin
Unbenanntes Dokument
Im Mai 1804 traf Friedrich Schiller in Berlin ein. Er logierte im einstigen Gasthaus zur Sonne, das dem Polizeicommissär Obermann gehörte und das als das Beste in der Hauptstadt Preußens galt. Obermann verstand sich auf das, was wir heute Marketing nennen. Zunächst mutierte die simple Sonne zur Goldenen Sonne. Um sich dann noch weitre zwei Male umzubenennen. Wegen der vielen russischen Touristen (einige von ihnen, zumeist Fürsten, blieben Monate, wenn nicht Jahre im milden Berlin und kehrten ungern nach St. Petersburg zurück) zunächst als Russischer Hof geführt, dann als Hotel de Russie. Zu Schillers Zeit hieß die Herberge bereits Hotel de Russie. Der Dichterfürst besaß in der Stadt eine riesige Verehrerschar.

In Begleitung von August Wilhelm Iffland (1759 bis 1814) - der hatte in Mannheim bei der Uraufführung der "Räuber" am 13. Januar 1782 den Franz Moor gegeben und war nun in Berlin Direktor des Nationaltheaters - besuchte er seine "Braut von Messina" im Schauspielhaus und wurde dort enthusiastisch gefeiert. Friedrich Schiller versprach spontan, fasziniert von der Eleganz des Musentempels, zwei Tage später einer eigens angesetzten Gala seiner "Räuber" beizuwohnen. Die Billets fanden reißenden Absatz. Bedauerlicherweise wurde daraus aber dann doch nichts! Der ungestüme Schwabe hatte mittags im Palais des Prinzen Louis Ferdinand an der Weidendammer Brücke im Zirkel der Herren Iffland, Brinckmann, Himmel und Müller aus Vorfreude auf die festliche Soiree so viel an weißem Burgunder pokuliert, dass der schwere Montrachet vom Sonnenjahrgang 1799 seine Wirkung nicht verfehlte. Nichts sollte werden aus dem Weihefest, bei dem das hörige Auditorium seinem Messias aus Weimar nur zu gern Huld erwiesen hätte. Heros Schiller, wie profan, war unter die alkoholischen Räuber gefallen und musste seinen Rausch im Hotelbett ausschlafen. Heute residiert dort das Vorverkaufsbüro der Komischen Oper.