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Oranienburger Straße Straßen Berlin www.berlin-mitte.com
 







  Synagoge – Haupttelegrafenamt – Postfuhramt

Die Oranienburger Straße hat eine lange und wechselhafte Geschichte hinter sich. Vom 13. Jahrhundert bis 1824 trug sie noch den Namen „Alter Spandauer Heerweg“. An ihr lag das Schloß Monbijou (vormals Meierei der Brandenburgischen Kurfürstinnen). 1824 erfolgte die Umbenennung in Oranienburger Straße. Der Ansiedlung vieler jüdischer Kaufleute in der Straße folgte 1866 die Fertigstellung der Jüdi-schen Synagoge – unter Teilnahme Bismarcks an der Eröffnungsfeier.

Auch die Errichtung des Posthofs (später Postfuhramt) durch Carl Schwatlo an der Ecke Tucholskystraße sowie des schräg gegenüberliegenden Berliner Rohrpost-Zentrale und des Haupttelegrafenamtes beeinflussten die Geschichte der Straße, in der Alexander von Humboldt 17 Jahre wohnte und Bettina von Barnim ihren berühmten Salon betrieb.
 
   
 





  Geile Meile

Ihre erste Hoch-Zeit erlebte die Straße, die damals wie heute vom Hackeschen Markt/Rosenthaler Straße über den Monbijouplatz und die Tucholskystraße zur Friedrichstraße führte, Anfang des 20. Jahrhunderts. An der Ecke Friedrichstraße befand sich der Kaufpalast Friedrichstraßen-Passage (später Wertheim), in der Straße gab es viele Gartenlokale, Kneipen und auch viele, kleine Varietés. Die Oranienburger Straße war die vornehme Straße der Spandauer Vorstadt. Hier tobte das Leben, aber hier teilten sich auch männliche und weibliche Prostituierte die Straßenseiten auf.
 
   
 





  Zerstörung und kein Aufbau

Die Progrome der „Reichskristallnacht“ am 9. November 1938 hinterließ in der Straße ebenso massive Schäden (nur dem Einsatz des Polizeioberleutnants Wilhelm Krützfeld ist es zu verdanken, dass ein größerer Brand in der Synagoge hier verhindert wurde) wie der Zweite Weltkrieg. Weite Teile der Straße wurden vollständig zerstört.

In 40 Jahren DDR wurde nicht viel gebaut und verändert in der Oranienburger Straße, die weiterhin die „Stricher-Straße“ war. Lediglich der 1961 zum Freizeit- und Erholungspark umgebaute Monbijoupark zwischen Oranienburger Straße und Spree (selbstverständlich nun ohne Schloss) mit Kinderbad, Spielplätzen und Kleinsportanlagen bedeutete eine Bereicherung für die Straße.
 
   
 







  Subkultur – Szene – Touristen

Nach der Wende 1989 erfuhr die Straße eine Renaissance. Aus der Wertheim-Ruine wurde das „Tacheles-Kulturzentrum“. In den vielen leerstehenden Läden entstanden Szenekneipen – viele von Hausbesetzern der umliegenden Straßen betrieben. Einige Jahre hatten Szene, Sub-kultur und Prostituierte und Freier die Straße in der Hand. Das „Obst und Gemüse“ , das „Silberstein“ und das „Café Orange“ erlangten Ruhm bis weit über Berlin hinaus. Im engen Teil der Straße am Hackeschen Markt - nahe dem Bahnhof - entstanden nach und nach viele kreative Modegeschäfte. Auch jüdische Kultur siedelte sich wieder an. Es eröffnete das „OREN“ und die liebevoll restaurierte Synagoge wurde 1991 wieder eingeweiht.

Unterdessen hat die Szene die Straße längst verlassen, fast alle Geschäfte und Gaststätten haben in den letzten 5 – 7 Jahren den Besitzer und meist auch den Namen gewechselt. Touristen und Business bestimmen nun das Bild der Straße, die immer belebt zu sein scheint, von morgens früh bis spät in die Nacht – dann auch immer noch von Barbie-Like gekleideten Damen und ihrer Kundschaft dominiert.
 
   
 






  Umbau

Viele Neubauten entstanden in den letzten Jahren und gaben der Straße ein noch ungleichmäßigeres Bild. Weiter Bauprojekte sollen folgen. Hinter dem „Tacheles“ ist seit Jahren das Johannis-Viertel geplant, auf dem Grundstück des Telegrafenamtes soll ein 130-Millionen-Euro Neubau entstehen und schräg gegenüber will die Deutsche Post AG im ehemaligen Postfuhramt ihre Hauptstadtrepräsentanz errichten.
 
   
 









  Shopping – Speisen - Trinken

Zwischen Hackeschem Markt und Monbijouplatz grenzt mittlerweile Geschäft an Geschäft – Leerstand gibt es keinen. Neben „alteingesessenen“ Schuhläden wie „Barfuß oder Lackschuh“ und „Ricardo Cartillone“ oder Herrenmode von „Zeppelin“ haben sich nun auch Filialisten wie „Opticon“ (Optiker), „Grüne Erde“ (Naturkosmetik und –möbel), „IXI“ (Schmuck) und „G-Star“ (Mode) angesiedelt, neuerdings auch Flagshipstores, so z.B. Bree“ der Hersteller von hochwertige Taschen. OSKA WOMEN präsentiert Damenkollektionen in unverwechselbarem Design und hoher Qualität, ebenso wie die "Orangerie - Brigitte Jägers Boutique", wo man ein ausgesuchtes Sortiment an Europäischen und Berliner Designermoden für die erwachsene Frau findet.
Hier brodelt das Leben, sei es mittags in der kultigen „Piccola Italia Pizzeria“ mit New York-Flair, bei „Astor Fish & Chips“, zum schnellen Café bei La-vazza oder nachts in der „Cocktailbar bei Andi“.
Eine herausragende Rolle spielt die Galerie „Evokation Berlin“ wo man durch Goldbild-Collagen und Musik ein vierdimensionales Seh- und Klangbild erfahren kann.
Im weiteren Straßenverlauf bestimmen im wesentlichen Restaurants, Bars und Cafés das Straßenbild – über 40 an der Zahl! Ob indisch bei „Aarti“, „Amrit“, „India“, „Tagore“ oder „Malet“, mexikanisch bei „Las Cucarachas“ oder im „Kaktus“, türkisch bei „Hasir“, öster-reichisch/deutsch bei „Lutter & Wegener“, Sushi im „Silberstein“, israelisch/russisch im „Kadima“ oder einfach nur leckere Drinks im „O38“, im „Obst & Gemüse“, in der „bellini cocktailbar“, im „Mansy“ und in der „Mitte-Bar“ oder auch Café im Zapata im Tacheles, in der „Oranienburger“ finden Sie einfach alles. Auch italienisch (Trattoria Ossena), thailändisch (Kamala), kubanisch (QBA) und sogar Küche aus Singapur (Mirchi) wird geboten.
 
   
 









  Kultur und Besonderes

Kunst und Kultur wird außer im großen „Tacheles“ auch im „Kunsthof“ in der Oranienburger Straße 28 geboten. Hier finden Sie neben der „Berliner Autoren-Führung“ auch die „Galerie Berlin“.

Einige Meter weiter, in unmittelbarer Nachbarschaft zur jüdischen Synagoge, findet sich das mittlerweile über Berlins Grenzen bekannte, trendige Modegeschäft „Tatem“. Frauen finden hier einen außergewöhnlichen Mix an Kleidung und Accessoires. Ein weiteres Tatem-Geschäft findet sich in der Charlottenburger Bleibtreustraße 12. In den sich anschließenden Heckmannhöfen befindet sich das Galli Theater in dem es neben fast täglichen Theater- und Kindertheateraufführungen auch Coachingseminare und vieles mehr gibt.

Wirklich Einzigartiges gibt es bei „Maskworld“ – Masken und Kostüme für jeden Anlaß. Schräg gegenüber gibt es bei „Post Art“ Postkarten und Kunstdrucke für (fast) jeden Geschmack.

Auch Möbelgeschäfte gehören mittlerweile zum Mix der vielseitigen Einkaufsstraße. Die „Futonetage“ hat hier ebenso eine Filiale wie der kultige „dopo domani“ (aus der Charlottenburger Möbelmeile Kantstraße) mit „Ruby“.

Zum Übernachten kann man zwischen dem neuerrichteten 4-Sterne „Arcotel“ gleich am Tacheles und dem günstigen „Hotel 38“ wählen oder aber gleich direkt am Hackeschen Markt (Ecke Große Präsidentenstraße) in angenehmer und feiner Atmosphäre im Hotel Hackescher Markt residieren.

 
   
   
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